Spannender Auftrag: SÜLZLE Gruppe liefert Anlagen zur Klärschlammverwertung an Stadtentwässerung Koblenz

Kläranlagen gehören zu den größten kommunalen Energieverbrauchern – rund 20 Prozent des Strombedarfs von Kommunen gehen auf ihr Konto. Ziel des „SusTreat“-Projekts der Stadtentwässerung Koblenz ist es, dass die örtliche Kläranlage diese Energie in Eigenregie erwirtschaftet. Dabei setzt der Betreiber auf das hohe Potenzial des anfallenden Klärschlamms: Dieser enthält große Mengen von Kohlenstoff, der sich durch Vergasung in Energie umwandeln lässt. Pionier dieser Technologie ist die SÜLZLE KOPF SynGas GmbH & Co. KG mit Sitz in Tübingen, ein Unternehmen der SÜLZLE Gruppe.

Bevor der Klärschlamm energetisch genutzt werden kann, muss man ihn jedoch trocknen. Auch dafür kommt in Koblenz eine Anlage von SÜLZLE zum Einsatz: Die Entwässerungs-und Trocknungs -Spezialisten der SÜLZLE KLEIN GmbH aus dem Rheinland-Pfälzischen Niederfischbach liefern dafür einen Bandtrockner vom Typ Pro-Dry 4/2. Dieser bringt den Klärschlamm auf einen Trockenrückstand von 90 bis 96 %. Dabei entsteht ein festes Granulat, das der Klärwerksbetreiber in einem Lagersilo zwischenspeichert. SÜLZLE KLEIN installiert auch die Abluftbehandlung sowie die Strom- und Wärmezufuhr der Anlage.

Die KOPF SynGas-Anlage vergast das Granulat anschließend bei einer Temperatur von rund 850 Grad Celsius. Organische Gifte wie Medikamentenrückstände, Hormone und Bakterien werden dabei vollständig zerstört. Es entsteht ein brennbares Gas, das dann in mehreren Stufen von weiteren belastenden Stoffen wie Schwermetallen, Teeren und Schwefel gereinigt wird. Anschließend lässt sich das Gas in einem angeschlossenen Blockheizkraftwerk zur Wärmegewinnung oder in einem Gasmotor zur Stromerzeugung nutzen. Die SynGas-Anlage ist dabei so flexibel ausgelegt, dass sie je nach Bedarf nur Wärme, nur Strom oder beides erzeugen kann.

Kombiniertes Know-how für nachhaltige Prozesskette

Die bei der Vergasung entstehende Asche ist mineral- und phosphathaltig. Sie lässt sich als Düngemittel in der Landwirtschaft oder zur Rückgewinnung des wertvollen Phosphats weiterverwerten. Das hohe Nutzungspotenzial des Klärschlamms wird damit vollständig ausgeschöpft. Das überzeugte auch in Koblenz: „Das kombinierte Know-how von SÜLZLE KOPF SynGas und SÜLZLE KLEIN ermöglicht ein ausgefeiltes und nachhaltiges Energiekonzept, bei dem sämtliche Elemente der Prozesskette optimal ineinandergreifen“, erklärt Dr. Stephan Mey, Geschäftsführer von KOPF Syngas. Hinzu kommt die geographische Nähe: „Bei Bedarf sind wir in einer Stunde vor Ort“, ergänzt Björn Wunderlich, Geschäftsführer von SÜLZLE KLEIN. „Damit können wir das Projekt intensiv betreuen und schnell reagieren.“ Startschuss für die Montage ist im Dezember 2014. Bis 2016 sollen die einzelnen Anlagenteile nach und nach in Betrieb gehen.

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Bernhard Mohrs (l.), Werksleiter des Klärwerks Koblenz, und Björn Wunderlich, Geschäftsführer von SÜLZLE Klein, unterzeichnen den Vertrag für das Projekt „SusTreat“.

Im Hintergrund (v.l.): Thomas Keßelheim, Betriebsleiter des Klärwerks Koblenz, Dr. Stephan Mey, Geschäftsführer von SÜLZLE KOPF SynGas, Ulrich Marquart, stellvertretender Betriebsleiter des Klärwerks Koblenz, Andreas Kaufmann, stellvertretender Werksleiter des Klärwerks Koblenz, Baudezernent Martin Prümm sowie Joachim Hölle vom Ingenieursbüro Götzelmann + Partner.